Ad Libitum […] verstehe ich also als ein freudliches Angebot an den Besucher, sich mit den ausgestellten Arbeiten selbstbestimmt auseinanderzusetzen. Gleichwohl, es erwartet ihn nun, auch wenn es der Titel nahelegen mag, kein allseits gefälliges Repertoire, kein konsumentenfreundliches Potpourri künstlerischer Nummern, nach dem Motto ,,für jeden etwas“, sondern ein sehr stringentes Ensemble von Einzelleistungen, die bei aller ästhetischen Differenz durch eine konzeptuelle Haltung verbunden sind. Es ist eine Begegnung voneinander unabhängig arbeitender Künstler, die das Prinzip der Wahlverwandtschaft zusammengeführt hat. Allen Arbeiten ist eine Ubereinstimmung von Idee und Ausführung gemeinsam, dem eine Präzision im Machen und eine Klarheit im Visuellen entsprechen. Der formalen Strenge im Detail steht eine Gelassenheit der großen Form gegenüber. Jeder subjektive Gestus ist ausgeblendet, der Purismus der Formen, Farben und Materialien duldet keine Gefühlsausbrüche. Die Arbeiten bestehen auf einer ,,kühlen“ Rezeption. Doch das einfühlsame Auge läßt sich nicht täuschen und erfährt im Nachvollzug das leidenschaftliche Ringen um Reduktion und Perfektion. "Ad libitum" hat eben was mit Liebe und Libido zu tun.

… Der Objektcharakter des ergibt sich aus einer regelmäßig zu einem Raster angeordneten Stabkonstruktion einzelner verschweißter Moniereisen. Dennoch präsentiert sich das Objekt im Format als Bild und läßt zudem an ein Hilfsmedium alter Malerei denken, nämlich die rasterhafte Vorzeichnung als Grundlage z.B. figürlicher Kompositionen. Ist das Raster dort Ordnungsschema für das Bild, wird es bei Michna zum Bild und führt damit die traditionelle Bildvorstellung ad absurdum. Eine Verbindung von dieser ordnenden Gliederung, die jegliche Details vollständig eliminiert, zu , wird über architektonische Motive herstellbar …