Am Tag darauf war kein Stierkampf angesetzt. Aber Tag und Nacht nahm die Fiesta ihren Lauf.

Die Installation Fiesta arbeitet mit den Assoziationswelten der Corrida. Der Titel erweitert den Assoziationsraum nach außen. Die Arena als Austragungsort eines archaischen Rituals ist hier als Teil der Fiesta herausgestellt.

















Als was betritt man die Arena? Bleibt der Blick distanziert und der eines Zuschauers? Durch das Weglassen der vierten Seite und des Absetzens des Streifens rechts und links an den Wänden kann der Betrachter zwischen den Welten springen. Die Gefühlswelt des Betrachters wird sich auch verändern, je nachdem ob er sich allein oder mit anderen in der Arena befindet. Die Arbeit ist nicht auf eine naturalistische Wiedergabe einer Stierkampfarena angelegt. So ist die Arena praktisch immateriell, da die Bande als Wandbemalung gesetzt ist. Haptisch erfahrbar nur durch die Holztafeln, die in einer echten Arena dem Torero als möglicher Schutz dienen. Hier kann man zwar dahinter sehen, aber keinen Schutz finden. Es ist die Anmutung, das Bild einer Arena das erzeugt wird.

Die mehrteilge Fotoarbeit ergänzt und erweitert die Ausstellung. Alle Aufnahmen sind 1991 mit einer ca. 60 Jahre alten Laufbodenkamera gemacht worden. Es sind Kontaktabzüge der 6 x 9 cm Rollfilme, die vor Ort in einer improvisierten Dunkelkammer abgezogen wurden. Durch Gebrauchsspuren und Alterung haben die Barytabzüge bereits eine Patina angesetzt, die sie zum Teil wie aus einer anderen Zeit erscheinen lassen. Alle Bilder haben Titel, die sich aus der Örtlichkeit ableiten, beziehungsweise aus dem Motiv. Sie werden mehrfach verwendet und beschränken sich auf die Namen: , Barrio, Central, El Pais, La Catedral, Parador, Tormes und Veracruz